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Schmerzmittel

Wie kommt Aspirin zu seinem Namen?

Schmerzmittel - Unterschiede bei Ibuprofen Diclofenac Paracetamol Acetylsalicylsaeure
Schmerzen sind Warnsignale des Körpers. Schmerzarten werden enstprechend mit unterschiedlichen Wirkstoffen behandelt.
Die moderne Pharmaindustrie hat viele verschiedene Schmerzmittel auf den Markt gebracht und somit für die breite Bevölkerung bei großen und kleinen Schmerzen zugänglich gemacht. Dass die meisten Schmerzmittel synthetische Äquivalente bewährter Naturheilmittel darstellen, wissen die wenigsten Nutzer.

Am Beispiel Acetylsalicylsäure (kurz: ASS), das unter dem Namen Aspirin weltweit bekannt ist, kann der Zusammenhang von Natur und Medizin gut erklärt werden.

Weitere bewährte, nichtmorphine und verschreibungsfreie Schmerzmittel (Analgetika) sind Paracetamol, Ibuprofen und Diclofenac. Alle diese Medikamente wirken auf Säurebasis, weshalb eine unktrontrollierte Anwendung die Magenschleimhaut schädigen kann.

Bereits im antiken Griechenland nutzten die Ärzte den Wirkstoff Salicin aus dem Saft von Weidenrinden gegen Schmerzen aller Art, zur Bekämpfung von Krämpfen und zur Senkung von Fieber. Die Kelten und Germanen erhielten durch das Kochen von Weidenrinde einen Extrakt, dessen Inhaltsstoffe der künstlichen Acetylsalicylsäure sehr ähnlich waren. Auch das Analdrüsensekret des Bibers enthält Salicylsäure. Das als Bibergeil (Casteureum) bekannte Sekret galt als Wundermittel gegen Epilepsie und wurde als natürliches Schmerzmittel gegen hysterische Anfälle, Krämpfe, Rückenschmerzen und Nervosität bis ins 19. Jahrhundert hinein eingesetzt. Der extrem bittere Geschmack und die negative Wirkung auf die Magenschleimhäute schränkte die Anwendung natürlicher Salicylsäure stark ein.

1897 entwickelten die Vorgänger der BAYER-Werke aus Acetylchlorid, Salicylsäure und Eisen(III)-chlorid die Verbindung Acetylsalicylsäure. Sie nannten das neuartige, besser verträgliche Schmerzmittel: Aspirin. Der Name wurde von der altbotanischen Bezeichnung des salicylathaltigen Heilkrautes Mädesüß (Spire) abgeleitet.

Acetylsalicylsäure (ASS)

Aspirin wirkt leicht schmerzsenkend, leicht fiebersenkend und leicht entzündungshemmend. Aufgrund seiner stark blutverdünnenden, gerinnungshemmenden Eigenschaften ist der Wirkstoff Acetylsalicylsäure nicht für Patienten mit Blutgerinnungsstörungen geeignet und darf nicht bei stark blutenden Wunden angewendet werden. Doch gerade wegen dieser Eigenschaften wird Aspirin in geringer Dosierung seit vielen Jahren zur Vorbeugung von Thrombose, Arteriosklerose und Herzinfarkten eingesetzt. Auch gegen Rheuma und das Entstehen einiger Krebsarten soll ASS helfen. Der Säuregehalt der Acetylsalicylsäure kann bei hoher Dosierung jedoch die Magenschleimhaut belasten und zu Unverträglichkeiten führen. Für Asthmatiker ist Aspirin nicht geeignet.

Aufgrund von Kreuzreaktionen darf Aspirin nicht mit anderen Schmerzmitteln wie beispielsweise Ibuprofen und Diclofenac kombiniert werden. Wegen der erhöhten Blutungsneigung dürfen Schwangere ASS nur in sehr geringen Mengen einnehmen oder sollten im Hinblick auf die Gesundheit des Ungeborenen ganz darauf verzichten. Kinder unter 18 Jahren dürfen Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure nicht einnehmen, weil der Wirkstoff in Verbindung mit einer fieberhaften Viruserkrankung das lebensgefährliche Reye-Syndrom auslösen kann, das nicht selten zum Tod führt. Aspirin ist für Kinder und Jugendliche, deren Immunsystem noch nicht ausreichend gefestigt ist, demnach tabu - für sie gibt es alternative, besser verträgliche Substanzen wie Paracetamol oder Ibuprofen.

Darreichungsform:

Acetylsalicylsäure gibt es unter den verschiedensten Namen in Apotheken zu kaufen, Aspirin ist nur einer davon. Weitere Bezeichnungen in Deutschland sind Acesal, Alka-Seltzer, Eudorlin, Godamed, Herz-ASS oder ASS-ratiopharm. ASS ist ein Monopräparat und wird in Tablettenform, Kapselform oder als Pulver zur Selbstmedikation angeboten. Es wird normalerweise oral eingenommen oder intravenös verabreicht. Bei Medikamente-Preisvergleich erfahren Sie, bei welchem Anbieter Sie das nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel besonders günstig kaufen können.

Paracetamol, Diclofenac, Ibuprofen. Welche weiteren Schmerzmittel gibt es?

Sie haben nun eine Menge über den Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) erfahren, der hauptsächlich unter dem Namen Aspirin bekannt ist. Doch Aspirin ist kein Allheilmittel. Zahlreiche Studien belegen, dass Aspirin nur bedingt gegen Schmerzen wirkt und in der Langzeitmedikation unerwünschte Nebenwirkungen wie Störungen der Netzhaut sowie Magengeschwüre und Unverträglichkeiten verursachen kann. Außerdem ist das Medikament nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren geeignet.

Die Einsatzbereiche von ASS liegen inzwischen bevorzugt in der Erwachsenen-Präventiv-Medizin. Der Wirkstoff soll Herzinfarkten, Blutgerinnseln und verschiedenen Krebsarten vorbeugen. Das Für und Wider muss der behandelnde Arzt in Zusammenarbeit mit seinen Patienten abwägen. Unbestritten bleibt jedoch, dass Aspirin einen Meilenstein in der Entwicklung synthetischer Analgetika darstellt. Die nachfolgend aufgezeigten Arzneimittel und Wirkstoffe wurden erst später erforscht.

Paracetamol

Das Schmerzmittel Paracetamol ist in der Kinderversion bereits für Kleinkinder ab dem ersten Lebensmonat geeignet, besitzt ähnliche schmerzstillende und fiebersenkende Eigenschaften wie ASS, wirkt jedoch kaum entzündungshemmend und hat auch keinen Einfluss auf die Blutgerinnung. Der Name Paracetamol wird von seiner chemischen Zusammensetzung abgeleitet: Para-(Acetylamino)phenol. Das Medikament wurde 1950 eingeführt und gehört seit 1977 zur Liste den unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Paracetamol besitzt nahezu keine Nebenwirkungen und verträgt sich auch mit anderen Medikamenten gut. Bei gleichzeitiger Einnahme von Aspirin kann jedoch ein frischer Impfschutz herabgesetzt und das körpereigene Immunsystem negativ beeinflusst werden.

Die bekannten Schmerzmittel SPALT und Thomapyrin sind Kombi-Präparate aus ASS und Paracetamol und werden deshalb nur eingeschränkt empfohlen. In Verbindung mit Coffein und Ascorbinsäure tritt die schmerzstillende Wirkung schneller ein, diese Kombination ist jedoch nur für Erwachsene geeignet. Paracetamol ist bis 500 Milligramm frei verkäuflich und findet bei leichten Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Rückenschmerzen und Regelschmerzen sowie bei Sonnenbrand, erkältungsbedingten Beschwerden und arthrosebedingten Gelenkschmerzen Anwendung. Die Einnahme erfolgt oral (in Tabletten-, Pulver- oder Fluidform) oder rektal (als Zäpfchen).

Ibuprofen

Dieses Analgetikum besitzt eine deutlich höhere schmerzstillende Wirkung bei gleicher Dosierung wie die vorher genannten Schmerzmittel Aspirin und Paracetamol. Auch die fiebersenkenden und entzündungshemmenden Eigenschaften sind stärker, womit sich dieses Medikamente gut zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen eignet. Zudem wirkt Ibuprofen zusätzlich krampflösend, was den Wirkstoff für die Bekämpfung von Bauch- und Rückenschmerzen mit Verspannungen prädestiniert. Ibuprofen gehört zu den Arylpropionsäuren, darf bereits ab einem Alter von 6 Monaten verwendet werden und ist in Apotheken mit bis zu 400 Milligramm Konzentration frei verkäuflich. Arzneimittel sollen bei Kindern dennoch nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Kinderarzt verabreicht werden, um mögliche Nebenwirkungen einzugrenzen. Auch hier erfolgt die Einnahme bei Selbstmedikation oral oder rektal.

Diclofenac

Diclofenac gehört zu den Phenylessigsäuren, wirkt gezielt auf die entzündungsauslösenden Botenstoffe und bekämpft somit Schmerzen und Entzündungen gleichzeitig. Das Medikament wird jedoch erst für Kinder ab 14 Jahre empfohlen. Wie alle nichtopioiden Analgetika unterdrückt Dicloflenac durch die Hemmung des Enzyms COX schmerzauslösende biochemische Prozesse im Körper. Der Schmerzreiz gelangt nicht mehr ins Schmerzzentrum des Gehirns - Muskeln und Gelenke können sich entspannen und somit besser heilen, als bei ständiger Verspannung und gleichzeitiger Angst vor weiteren Schmerzen. Damit ist Diclofenac ein bewährtes, effektives Schmerzmittel bei Rückenschmerzen aufgrund von Bandscheibenproblemen mit Muskelverspannung. Es ist für die Einzelanwendung bis zu einer Konzentration von 25 Milligramm rezeptfrei. Wie jedes Analgetikum auf Säurebasis kann auch Diclofenac die Magenschleimhaut angreifen.

Metamizol

Metamizol ist ein rezeptpflichtiges Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsauren Nichtopioid-Analgetika und deshalb gut für Patienten mit empfindlichem Magen geeignet. Die Bezeichnung setzt sich aus Methyl, Amino und Pyrazol zusammen. Die extrem hohe Blockierung der Schmerzreize erfordert eine genaue Beobachtung durch den behandelnden Arzt und eine exakte Einhaltung der Dosierung. Deshalb ist es auch in niedriger Konzentration nicht frei verkäuflich und darf nicht selbstständig angewendet werden. Als Nebenwirkungen sind Überempfindlichkeitsreaktionen, Kreislaufschwankungen sowie eine Zellbildungsschädigung des Knochenmarks bekannt. Außerhalb von Deutschland ist das Arzneimittel aufgrund dieser Nebenwirkungen nur in wenigen Ländern zugelassen.

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Die meisten frei verkäuflichen Schmerzmittel werden oral eingenommen, eine andere Verabreichungsform wird gesondert auf der Verpackung erwähnt. Achtung: Medikamente für Erwachsene dürfen niemals für Kinder verwendet werden, auch nicht eine halbe Tablette! Für Kinder gibt es speziell auf den kindlichen Organismus abgestimmte Arzneimittel. Ansonsten wirkt jedes Schmerzmittel spezifisch. Aspirin und Paracetamol sind zum Beispiel als Monopräparate bei starken Zahnschmerzen und Migräne nahezu wirkungslos. Lassen Sie sich deshalb vor der Einnahme von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten. Wenn Sie wissen, welche Arzneimittel bei Ihnen am besten gegen Schmerzen und Entzündungen helfen, dann finden Sie besonders preiswerte Anbieter mit unserem Medikamente-Preisvergleich.

Erklärung zu Begriffen

Wirkweisen

  • analgetisch (schmerzlindernd) - Substantiv: Analgetikum - Mehrzahl: Analgetika
  • antipyretisch (fiebersenkend) - Substantiv: Antipyretikum - Mehrzahl: Antipyretika
  • antiphlogistisch (entzündungshemmend) - Substantiv: Antiphlogistikum - Mehrzahl: Antiphlogistika
  • spasmolytisch ( krampflösend) - Substantiv: Spasmolytikum - Mehrzahl: Spasmolytika

Präparate

  • Monopräparat: Bezeichnet alle Medikamente die nur einen einzigen wirksamen Wirkstoff enthalten.
  • Kombinationspräparat: Bezeichnet alle Medikamente, die mehrere Wirkstoffe enthalten. Diese Wirkstoffe können in ihrer Zusammensetzung ähnliche oder vollkommen andere Wirkungen haben.

Opioid und Nichtopioid

  • Opioid-Analgetika: Ihre starke schmerlindernde Wirkung findet im zentralen Nervensystem statt. Aufgrund der starken Wirkung zählen Opioide zu unverzichtbaren und vielgenutzten Arzneimitteln in der Schmerztherapie, und Anästhesie. Bei Einnahme über einen längeren Zeitraum kmommt es zu Entwicklung einer Abhängigkeit. Sofern werden Opioide nicht zur Therapie chronischer Schmerzen eingesetzt.
  • Nichtopioid-Analgetika: Sind schmerzstillende Arzneimittel (Analgetika). Sie entfalten Ihre Wirkung durch Unterdrückung schmerzauslösender biochemischer Prozesse.

Claudia G.

Artikel aus Rubrik: Medikamente - 07.08.2014

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