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Hormone: - Der unsichtbare Treibstoff des Lebens

Hormone: - Der unsichtbare Treibstoff des Lebens
Das Schilddrüsenhormon Thyroxin steuert im Körper den Energiestoffwechsel. Bei normaler Funktion hat der Körper eine gute körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Bei Unterfunktion läuft der Stoffwechsel langsamer ab. Das führt zu einer Verringerung der Leistungsfähigkeit.
Hormone sind chemische Botenstoffe, sie sorgen für den Informationsfluss zwischen den Organen, sagen dem Körper Bescheid, wann und wie er wachsen soll, regeln die Verdauung im Magen-Darm-Trakt und sind dafür verantwortlich, wenn wir aufgeregt sind oder müde werden. In der Pubertät und wenn sich der Mensch verliebt, werden eine Menge Hormone ausgeschüttet.

Neben Muskeln, Nervenbahnen und Blutkreislauf sind Hormone die Verantwortungsträger und Impulsgeber für das Leben an sich. Die Botenstoffe sorgen dafür, dass die biologischen Prozesse im Körper richtig ablaufen. Doch wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten, dann kann der Lebensrhythmus ganz schön durcheinanderkommen. Hormonproduzierende Organe wie Nebenniere, Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse oder Hirnanhangdrüse sind bereits seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Wie sie funktionieren und was diese kleinen Drüsenorgane bewirken, haben die Mediziner jedoch erst Anfang 1900 herausgefunden. Bis dahin wurde lediglich vermutet, dass bei der Erkrankung eines Organs "irgendein" wichtiger Stoff fehlen müsse. Jedes Drüsenorgan ist einem bestimmten Organ zugeordnet, wirkt aber nicht allein für dieses. Das Zusammenwirken der verschiedenen Hormone wird Stoffwechsel genannt.

Kleiner Stoff - große Wirkung

Die Wissenschaftler Ernst Henry Starling und William Maddock Bayliss fanden 1905 heraus, dass es im Körper endokrine Drüsen gibt. Diese kleinen Drüsenorgane sondern ein Sekret direkt ins Blut ab (endokrin bedeutet: nach innen abgebend), wodurch Informationen an andere Körperstellen und Organe gelangen und dort "etwas" bewirken. Die beiden Wissenschaftler nannten diese Stoffe "Hormone". Diese Bezeichnung leitet sich vom griechischen Wort "hormao" ab und bedeutet: anregen, antreiben. Bald entwickelte sich ein neues Arbeitsgebiet der Medizinbiologen: die Endokrinologie. Das erste Hormon, das isoliert und klassifiziert werden konnte, war Adrenalin, das Muskeltätigkeit und Blutkreislauf ankurbelt. Kurz darauf folgten Insulin, das Schilddrüsenhormon Thyroxin, Cortison, die Geschlechtshormone und viele weitere Hormone.

Die Entdeckung des Insulin war ein Meilenstein in der Geschichte der Medizin. Endlich konnte die bis dahin tödlich verlaufende Zuckerkrankheit (Diabetes) erfolgreich behandelt werden. Schilddrüsenerkrankungen, die das Wachstum beeinträchtigten und beim Fehlen des Schilddrüsenhormons die geistige Entwicklung von Kindern behindern (bis hin zum Schwachsinn), konnten mit dem Wachstumshormon Thyroxin behandelt werden. Beeindruckend ist der enorme Effekt der Hormone im Verhältnis zu ihrer geringen Konzentration. Deshalb haben selbst geringe Schwankungen im Hormonhaushalt einen starken Einfluss auf die Gesundheit. Wenn der Endokrinologe den Fehler gefunden hat, kann er nahezu sofort mit nur einem einzigen Medikament (oft reicht bereits die erste Tablette) eine positive Wirkung für den Patienten erreichen.

Unser Gehirn hat alles im Griff

Oberstes Kontrollorgan für den Hormonhaushalt ist das Gehirn. Die Kontrolle erfolgt jedoch unbewusst und ist nicht steuerbar. "Denken" und "Bewusstsein" sind nur ein nützlicher "Nebeneffekt" der Hirnsubstanz beim Menschen. Hormonhaushalt und Stoffwechsel laufen demnach selbstständig im Körper ab. Nachfolgend aufgeführte Hormondrüsen produzieren die bisher bekannten Hormone:

  • Hypothalamus - in der Schaltzentrale werden Hormone gebildet, die zahlreiche andere Drüsen zur Hormonproduktion anregen
  • Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) - arbeitet eng mit dem Hypothalamus zusammen und leitet die anregenden Botenstoffe an die entsprechenden Organe weiter
  • Schilddrüse - bildet unter Umwandlung des Spurenelements Jod die wachstumsregulierenden Hormone Thyroxin und Thyronin
  • Nebennieren - produzieren Adrenalin, Cortison sowie Steroidhormone, die an die Geschlechtsorgane weitergeleitet werden
  • Bauchspeicheldrüse (Pankreas) - produziert die blutzuckerregulierenden Hormone Insulin und Glukagon
  • Eierstöcke bzw. Hoden - bilden verschiedene Geschlechtshormone wie Östrogen, Gestagen und Testosteron

Claudia G.

Artikel aus Rubrik: Gesundheit - 22.09.2014

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