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Was ist der Lichtschutzfaktor (LSF) und wie berechnet sich die Eigenschutzzeit (ESZ) richtig?

Jeder kennt die Kennzeichnung auf den Sonnenschutz-Produkten. Von LSF 10 bis LSF 100 reicht die Palette. Je höher der Lichtschutzfaktor, umso länger können wir uns der Sonnenstrahlung aussetzen. Doch wie viele Minuten oder Stunden sind das eigentlich? Welchen Faktor braucht meine Haut? Diese Erklärung fehlt auf den Verpackungen der Sonnencremes. Einen Beipackzettel wie bei Medikamenten gibt es nicht.

Die Hersteller beschäftigen Wissenschaftler, um immer bessere Sonnencremes und Lotionen zu entwickeln. Die studierten Leute wissen, was ein Lichtschutzfaktor(LSF) ist, wie er berechnet und angewendet wird. Otto Normalverbraucher weiß das nicht. Ich spiele mal den Erklärbär anhand des LSF 30, der für jeden Hauttyp und auch für Kinder empfohlen wird. Alles darüber oder darunter ist Unfug. Warum, erkläre ich auch.

Die Eigenschutzzeit(ESZ) der menschlichen Haut liegt zwischen drei Minuten für sehr helle Haut und bis zu 90 Minuten für sehr dunkle oder schwarze Haut. Selbst Schwarzafrikaner könnten demnach einen Sonnenbrand bekommen, wenn sie sich zu lange ungeschützt der UV-Strahlung aussetzen. Ein Mitteleuropäer mit normal heller Haut besitzt eine Eigenschutzzeit von etwa 10 Minuten (Kinderhaut etwas weniger).

Die Sonnenschutz-Formel:

ESZ x LSF = X

Wie lange kann ich mich mit welchem LSF in der Sonne aufhalten?

Der Aufenthalt in der Sonne berechnet sich nach dieser Formel: "Eigenschutzzeit x Lichtschutzfaktor = die maximal mögliche Zeit (in Minuten), sich pro Tag in der Sonne aufzuhalten, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen." Der normalhäutige Mitteleuropäer kann sich mit dem LSF 30 also 300 Minuten (fünf Stunden) täglich unbedeckt im Freien aufhalten (10x30). Hierzu zählen auch schattige Plätze, denn UV-Strahlung kommt durchs Blätterdach.

Nun verspricht der angegebene Lichtschutzfaktor aber mehr als er hält. Denn der LSF ist nur ein theoretischer Wert und schützt hauptsächlich der UVB-Strahlung. Eine Reststrahlung (vor allem UVA) kommt immer durch. Außerdem muss regelmäßig nachgecremt werden, weil durch Schweiß, Abrieb und Wasser die Sonnencreme auf der Haut einfach verschwindet und sich die wirksamen Substanzen in der Haut (bei chemischen Sonnenschutzmitteln) recht zügig abbauen.

Ziehen Sie getrost ein Drittel vom angegebenen Lichtschutzfaktor ab. Somit sind Sie mit mäßig heller Haut und LSF 30 etwa dreieinhalb Stunden pro Tag sicher vor der UV-Strahlung in Sonne und Halbschatten geschützt. Ein LSF unter 30 bringt nur etwas, wenn Sie im Sommer maximal zum Einkaufen raus gehen, ein LSF über 30 belastet die Haut zu sehr. Nach jedem Bad müssen Sie neu cremen. Die Bezeichnung "wasserfest" auf einigen Sonnencremes (hier Avene Sonnencreme ) gilt offensichtlich nur für Spritzwasser. ;)

Claudia G.

Posted in: Sonnenschutz - 25.07.2014

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